Auf der Suche nach einer möglichen Feierabendrunde habe ich mal wieder den Fahrradstadtplan studiert… es kann doch nicht sein, daß es nichts wenigstens annähernd adäquates wie die Erzbahntrasse zwischen Bochum und Essen-Zollverein auch für Dortmund gibt! Für´s Freibad war es schon zu spät, der Wind relativ heftig… und das Lastenrad des Typs BULLITT, ausgeliehen von VeloCityRuhr noch verfügbar. Also auf, um den hohen Norden Dortmunds zu erkunden.
Eine zentraler, gut erreichbarer Ort für den Start ist der Borsigplatz.Genau, das ist der Platz, wo die schwarz-gelben Fahnen hoch an den Laternenmasten hängen und wo Fußballfans feuchte Augen bekommen. Von dort aus geht es auf die Borsigstraße und dann die häßliche Bornstraße Richtung Dortmund- Eving. Der Radweg, der leider benutzungspflichtig ist, taugt nichts: viel zu schmal, wenn auch meistens sauber und späer im Nichts endend.

Über die Eisenstraße und Burgholzstraße fährt man entlang des Nordfriedhofs; das Grün nimmt schon an dieser Stelle leicht zu. Links in die Osterfeldstraße abgebogen, ist man schon in EVING. Ein Stadtteil, der mehr wirkt wie ein größeres Dorf. Leider auch hier endet der Radweg einfach auf der Fahrbahn und noch dazu an einer Bushaltestelle… ist nur eine Frage der Zeit, bis es mal zwischen motorisierten Verkehr und Radfahrer-/innen kracht, ganz ohne Mutwillen seitens der Radfahrenden.
Nach ca. 3 km am Ende der Wildbergstraße: endlich fängt der Wald, das dichte Grün an! „Süggel“ oder „Süggelrand“ heißt das Waldgebiet, das bald in ein Waldstück namens „Grävingholz“ übergeht. Die Wegweisung am Waldrand ist anfangs etwas verwirrend, letztendlich hatte ich aber die richtige Abbiegung gefunden: Den R 8, geradeaus in den Wald hinein.

Der Rote Rudolf freute sich sichtlich, mal nicht nur schwere Lasten innerhalb von dicht an dicht stehenden Häusern zu transportieren, sondern eine Ausflugsfahrt zu machen.
Der Ausblick auf Holthausen (hinter dem Hügel) , nachdem man den Wald verlassen hat.


Bemerkenswert: man hört hier wirklich keine Autos, keine Autobahn. Nur landwirtschaftliche Geräte, momentan bei der Getreideernte und Heu- bzw. Strohballen-Herstellung. Auch das gibt es in Dortmund…
Weiter auf dem R 8 nach Holthausen.

Den Bewohnern am Wegesrand guten Tag sagen… manchmal kommen auch Reiter entgegen auf diesem Weg, daher etwas aufpassen.
Weiter bergab auf der Kamphecke…


Fast wie im hohen Norden 😉 und nicht mal sooo steil die Anstiege!

Eine grüne Bushaltestelle gleich neben dem Maisfeld… da geht dem Städter doch das Herz auf! 😀 Und der Linienbus fährt 1x in der Stunde, auch sonn- und feiertags… das ist schon viel für eine ländliche Gegend. Einmal überholte mich diese Buslinie, ein putzig wirkender Mercedes-Kleinbus. In Nürnberg kurvt auch sowas rum… irgendwie putzig diese kleinen Busse.
Und wieder einen Stadtteil kennengelernt… Schwieringhausen.
Sieht gar nicht aus, als ob es zur Stadt Dortmund gehöre…

Laut Stadtplan sollte es links auf der Alt-Mengeder Straße zum Dortmund-Ems-Kanal gehen. Eine freundliche Autofahrerin, die gerade neben mir hielt, um zu parken, gab mir aber einen anderen Rat. Rechts in die Ortschaft rein, dann rechts in die Sackgasse… und gleich wieder rechts bei der Schranke, die in den Wald hineinführt. Lustigerweise gab es zwei Schranken, eine davon hatte einen Durchlaß für Fußgänger, das Bullitt passte gerade so durch.Ein Weg mit Kennzeichen „Verbot für Fahrzeuge aller Art“… pffft. Der Weg wird ausprobiert. Nach einem kurzen Weg durch ´s Gebüsch von Brennesseln und Brombeeren stand ich plötzlich am Dortmund-Ems-Kanal.

Am Kanal überkommt mich oft die Sehnsucht nach dem richtigen Norden…
Unscheinbar: das ist die Verbindung Schwieringhausen zum Dortmund-Ems-Kanal.

Entlang des Kanals zurück in die Nordstadt Dortmund…

Unterwegs noch Abendessen. Schöner kann es kaum sein als hier… 🙂

Der Weg auf dieser Seite – links in Richung Industriehafen und Nordstadt – unterscheidet sich in seiner Beschaffenheit kaum von dem auf der anderen Seite. Aber wie ich es geahnt hatte, ist er nicht komplett durchgängig. Wegen eines Betriebsgebäudes der Kanalwirtschaft mußte ich auf eine Landstraße ausweichen und fuhr auf der Holthausener Straße Richtung Nordstadt… auf der Fürst-Hardenberg-Allee soll es mal wieder zum Dortmund-Ems-Kanal abgehen, aber mit dem Bullitt war es letztendlich doch angenehmer, die Straße zu fahren. Bis auf wenige landwirtschaftliche Fahrzeuge war nicht soviel los. Dadurch, daß ich nicht am Kanal fahren konnte, lernte ich den Stadtteil, der praktisch zum Industriehafen gehört, kennen: Dortmund-Lindenhorst. Allerdings, außer Firmengebäuden und Geschäften wie Auto- und Motorradhändlern scheint es kaum Wohnungen in Lindenhorst zu geben…
Die Fürst-Hardenberg-Allee und die Lindenhorster Straße brachten mich zurück in die Nordstadt von Dortmund zum Fredenbaum-Park und Borsigplatz. Am Ende verlief die Strecke etwas anders als geplant, dennoch war es eine schöne Tour für eine Feierabend-Runde.
Meinen herzlichen Dank an VeloCityRuhr für den möglichen Verleih des Lastenrads Roter Rudolf! 🙂 RIDE ON!