Serie Stadtteil-Touren in Dortmund: die Nordtour
Wie lernt man die Stadt kennen, in der man nun wohnt? Indem man mit dem Rad durch die Stadt fährt. in Dortmund gibt es mehrere Stadtteil-Routen, die gern mal in noch nicht bekannte Ecken führen. Und wer meint, die Stadt schon zu kennen, wird möglicherweise was neues entdecken.
Start ist beim Hoesch-Park, man verläßt die Nordstadt auf der Lünener Straße und Brackeler Straße stadtauswärts, zunächst Richtung Scharnhorst. der Radweg ist auf der linken Seite für den Radverkehr aus Richtung Borsigplatz freigegeben (in Fahrtrichtung gibt es nur eine Autostraße).
Wer vom Hauptbahnhof kommt, fährt über die Wälle in die Weißenburger Straße zum Borsigplatz (Wegweisung Nordtour), der Geburtstätte des Ballspielvereins Borussia Dortmunds. Dann in die Wambeler Straße (rechts neben der Straße, in die die Straßenbahn einbiegt) und geradeaus bis zum Ende. Der Hoesch-Park liegt linker Hand, die Querstraße, auf die man stößt ist bereits schon die Lünener Straße.
Am Freibad Stockheide vorbei gelangt man auf eine Brücke über die Bundesstraße, dann noch mal auf eine Brücke mit dieser Aussicht:

Durch die Wildnis, eine Art „Niemandsland“ zwischen dem Gewerbegebiet Wambel West und Körne geht es zur Hannöverschen Straße.
Der Weg endet abrupt auf der stark befahrenen Hannöverschen Straße und es kann auch mal stinken… man ist in einem Industriegebiet, auch dort, wo die Stadtverwaltung den Müll hinbringt. Irgendwo muß auch dieser hingebracht und verarbeitet werden, keine Stadt hat nur schöne Ecken.
In der Alten Straße hat übrigens auch das Theater Dortmund seine Probebühne 🙂 Hier entstehen also die schönen Sachen, die man sich dann im Opernhaus ansehen kann.
Über den Körner Hellweg geht es an einer der vielen Kirchen vorbei, die der Straße auch ihren Namen geben.Es geht bergauf in der Liborisstraße… aber jemanden, die oder der im Mittelgebirge mit Höhen von 500 un mehr Höhenmetern über N.N. aufgewachsen ist, kann diese Steigung nicht schockieren. Am Bahnhof der S-Bahnstation Körne kommt man auch vorbei und passiert den Tunnel: leider mit lästigen Sperrgittern.
rechtes Bild: an einer Kleingartenanlage kommt man öfter vorbei bei der Nordtour.
Bei der Kleingartenanlage Winkelried.

OBEN angekommen!


Über einen „Schneckerlessteg“ geht es weiter Richtung Europaplatz ins – nun ganz andersartige – Gewerbegebiet Stadtkrone Ost. Keine rauchenden Schornsteine von Verbrennungsanlagen oder Fertigungshallen, sondern Dienstleistungsfirmen prägen hier das Bild.
Und woow, es wird ganz europäisch: Stockholmer Allee, Amsterdamer Weg, Tiranaweg…. ob die Größe, Länge und Beschaffenheit der einzelnen Wege und Straßen Ausschlag für die Namensgebung gegeben haben? Wie groß ist Stockholm im Vergleich mit Tirana? Erstere wird vielen bekannter sein als Tirana.
Helsinkistraße.Begrünung am Hausrand durch Steingarten mit Bambus (sehr gut gegen Unkraut). Unten: Vorbildliche Fahrradabstellanlagen = Parkplätze für Radfahrer-/innen, die mit dem Rad zu ihrer Arbeitsstätte fahren.
Weiter an einem Wohngebiet vorbei….

Hinter dem Wohngebiet angekommen. Schade nur, dass man nicht ganz hinuntersausen darf, wie es eine Radfahrerin vor mir tat…
Geradeaus geht es nach Schüren, das auch zu Dortmund gehört.
Rechts abgebogen läuft die Nordtour weiter.
Aufgepaßt! Das kleine Schild für die Wegweisung der Nordtour kann man gern mal übersehen… (rechtes Bild).ich bin zuerst fälschlicherweise rechts abgebogen, weil der Radweg dort so schön verläuft… es geht aber GERADEAUS weiter. Der „Europaplatz“ ist mehr eine Straße als ein Platz.

Schon irgendwie lustig, dass zwischen den nüchternen glatten Hochhäusern wildes Grün sprießt… so wie zwischen Bahnbetriebswerk an „Im Spähenfelde“ und Wambel-West.
Über die Freie-Vogel-Straße (woher kommt dieser Name?) geht es nach wenigen hundert Metern rechts in die Stadtrat-Cremer-Allee in die Gartenstadt. Nicht die Abbiegung versäumen!
Stadtteil Gartenstadt:
Das Pflastersteingehopser macht wenig Spaß, auch wenn es noch schlimmere Pflasterwege gibt (bei manchen Altstadtfreunden zum Bleistift). Sehr schön sind jedoch die Häuser und Gärten anzusehen. Man macht sich dem Namen seines Stadtteils alle Ehre 😉
Unfreiwillig muß man dabei leider auch viele Blechkisten fotografieren. Sind die wirklich alle notwendig???
…na das wär doch mal ein schickes Zuhause… fast ein kleines Schloß 😀
Ade du schöne (woh auch teure) Gartenstadt...
Die Nordtour läuft weiter Richtung Hörde, entlang der Semerteichstraße, vorbei an der U-Bahn-Haltestelle Willem-van-Vloten-Straße.
Jetzt befand ich mich in bekanntem Gebiet. Die Nordtour läuft aber anders weiter, als ich sonst fahren würde… es erschien mir erst umständlich, nach der Nordtour-Route zu fahren, doch: ich hatte mir vorgenommen, Neues zu er-fahren.

Am Straßenrand ein Künstlerinnenatelier.

Im Bereich Seydlitzstraße und Dessauerstraße am Straßenrand: ungeahnte Blütenpracht. Wohl von Privatleuten angepflanzt und gepflegt, mal wilder und mal weniger wild.


In der Sckellstraße trifft man auf das Kinder- und Jugendtheater Dortmund und das Robert-Schumann-Berufskolleg.
Wieder ein mir bekannter Bereich… doch die Route sollte nach der Oberschlesierstraße und der Baurat-Marx-Allee anders weiter verlaufen.
An manchen Häusern läßt sich ablesen: hier wohnt offensichtlich das Geld.
Hinauf entlang der Tewaagstraße…
Ab hier laufen Nordtour und Nordosttour teilweise parallel.
…und dann doch mal ein Stück auf dem „Hundeweg“ fahren, der das Gebiet „Im Spähenfelde“ mit Hörde verbindet… Auf dem Bild eine Zufahrt, die man bei der Nordtour hinunter fährt. Fast ein Miniatur-RS1… wobei der Weg unbefestigt ist. Hundespaziergänger-/innen trifft man auch.
Ach Leute. Warum müßt Ihr Eure Aufkleber gerade immer auf die Wegweiser kleben??? Gibt es keinen anderen Platz dafür?
Die Kreuzung „Im Defdahl und Voßkuhle.“ Am besten ist bei diesen stark befahrenen Straßen, die Ampel zu nehmen.
Auf der Von-der-Goltz-Straße und Robert-Koch-Straße kommt man zum Ostfriedhof. Viele Dortmunder Persönlichkeiten sind dort begraben, außerdem ist es eine städtische Grünanlage – sonst würde man dort keine Hundespaziergänger-/innen treffen.

Berswordtplatz an einer Grundschule. Schade, dass der Brunnen so gebaut ist, dass man seine Füße oder Arme nicht hineinhalten kann… irritiert hat mich die Fahne „Gut Einkaufen im Kaiserviertel.“ Kaiserviertel hier?
Links geht es die Walderseestraße, die Von-der-Tann-Straße und Manteuffelstraße hinunter, der Körner Hellweg wird gequert.
An der U-Bahn-Haltestelle Funkenburg vorbei kommt man wieder zur Straße „Im Spähenfelde“ und damit zurück zur Lünener Straße und dem Hoesch-Park.

Eine schöne und abwechslungsreiche Tour ist die Nord-Tour! Eine gute Ergänzung wäre noch ein Heft (aus Papier oder elektronisch), das mehr Hintergründe zu den Plätzen und Häusern oder Menschen erzählt, die hier wohnten und arbeiteten (oder dies noch tin). Falls die Stadt Dortmund solch ein Projekt plant, wäre ich gerne mit dabei.

. Die Touren in Dortmund nach den Himmelsrichtungen Nord, Ost, Süd und West wurden 1991 zur damaligen Bundesgartenschau ausgearbeitet und ausgeschildert. Jede Tour hatte ein eigenes Thema, die Nordtour das Thema „Architektur und Industrie“. Die Touren sind heute nach 25 Jahren immer noch beschildert, teils mit Aktualisierungen; so wurde die Nordtour durch das neue Wohn- und Bürogebiet Stadtkrone Ost erweitert.
Weitere Infos:
Dort gibt es auch eine eletronische Wegweisung.
Routenbeschreibung vom ADFC (wird laufend aktualisiert):
http://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-dortmund/touren/tourenvorschlaege.html
Weitere Touren (geführt und zum Selbstdurchführen):
http://www.radroutenplaner.nrw.de/RRP_adfcTouren_02.asp#6
http://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-dortmund/touren/touren-dortmund.html
Die schnöde altmodische Wegweisung findet sich im neuen Fahrradstadtplan der Stadt Dortmund, erhältlich bei der Stadtverwaltung sowie im Buchhandel und beim ADFC Dortmund in der Graudenzer Straße in Do-Hörde.